Fredegunde zu Westhofen

 

Im Alter von 11 Jahren bekam ich von meiner Tante eine Gitarrenlaute geschenkt. Ich hatte ein Jahr Unterricht, da verstarb mein Lehrer. Ihm sei aber gedankt, denn ich habe in kurzer Zeit sehr viel gelernt. Wie es aber im Leben so ist, erst kam der Beruf, dann ein Mann –Jürgen, er unterstützte mich immer, in jeder Hinsicht, sogar als ich und meine beiden Kinder, Stephanie und Jürgen (heute Erwachsen) mit einem AFFEN nach Hause kamen. Musik begleitete mich aber immer, spielte auch immer in einer Gruppe oder alleine z.B. in einem Altersheim. Kaufte mir vor etlichen Jahren einen Psalter, heute ist er im Einsatz und wird von der Geigenjutta bespielt. Ich lernte selbst Klavier und Akkordeon .

Vor 8 Jahren kaufte ich mir eine einfache Drehleier bei Kurt Reichmann mit einer Anleitung. Keinerlei Ahnung –aber wo ein Wille ist, ist ein Weg und auf einmal konnte ich kleine Melodien spielen. Inzwischen habe ich einige Kurse bei Lizzy Blau besucht.

Im Februar 2004 gründeten vier holde Weibsbilder die Mittelalterliche Musikgruppe Borbetomagus, meine Wenigkeit war auch dabei. Von Anfang an, hatten und haben wir viel Freude an der Musik und mit der Musik die so vielfältig ist und wunderschön.

Inzwischen sind die Instrumente in der Gruppe immer mehr geworden, ich spiele Laute, Keltische Harfe, Cister, Manchmal Trommel und natürlich Drehleier.

Ich bin froh, dass es Dieter gibt, meinen Lebenspartner. Jetzt hilft er mir bei Allem was so anfällt, beim Einpacken und Tragen all der Instrumente und wenn ich etwas flippig bin,  nichts bringt IHN aus der Ruhe.

Sabine die Rote aus dem Wolkenheim

 

Mein Weg zur Mittelaltermusik ist  nun nicht wirklich geradlinig.

Mein Wunschinstrument war schon immer das Klavier; in erster Linie, um dazu zu singen.

Doch da mein Vater sich, als ich noch Kind war, weigerte, mich das Klavierspiel lernen zu lassen („Du hast bis jetzt noch nichts fertig gemacht, was Du angefangen hast. Da stell ich mir doch nicht so einen Schrank in die Bude, und Du hörst in 6 Wochen wieder damit auf!“..... auch irgendwie verständlich), habe ich mich zunächst einige Jahre mit eher mäßigem Erfolg an Gitarre und Flöte versucht.

Im zarten Alter von 30 kam dann doch noch endlich das heißersehnte Klavier dazu, allerdings in der Tat nicht ohne feststellen zu müssen, dass man als Kind doch leichter lernte als jetzt.

Musikalisch eher ein Nebenkriegsschauplatz war der Gesang.

Nach einigen Jahren Chorerfahrung habe ich dann schließlich auch Solo-Erfahrungen gesammelt und damit Blut geleckt!

Eine Band, musste her! Der übliche Party-Pop steht mir nicht; das musste ich schmerzlich erfahren. Für Jazz am Klavier bin ich nicht gut genug, Mitstreiter für ein Jazzensemble fand ich keine.

Bewerbungen  bei mir noch unbekannten Bands scheiterten meist schon vorher an meinen Bedenken, ich sei schon zu alt, um mit so was noch anzufangen. Bis ich mich – um ehrlich zu sein – aus einer Laune heraus bei Borbetomagus beworben hatte; und Fredegundes Worte beim Erwähnen meines Alters waren: „Naja, 40 war so die UNTERGrenze, die wir uns so vorgestellt hatten“. Dass ich das noch erleben darf!

Dann musste sie mich nur noch davon überzeugen, dass es im Mittelalter WIRKLICH  kein Klavier gab und ich konnte einsteigen.

Allerdings musste ich mich noch mit den Trommeln vertraut machen. Wie ich meine, nicht gerade meine Königsdisziplin. Aber da hoffe ich immer noch auf  kräftige Unterstützung meines Mannes, der sich seit 15 Jahren mein Gemecker anhören darf  („Es gibt so wunderbare Melodie-Instrumente, und ich muss ausgerechnet einen Schlagzeuger heiraten!“) und sicher nicht ohne eine gewisse Genugtuung meine rhythmischen Feldversuche argwöhnisch beäugt.

Inzwischen bin ich mit Leib und Seele dabei, versuche nach Kräften meinen Mann und meine Kinder auch in dieses Genre zu locken, und mir kommt es mehr und mehr so vor, dass ich musikalisch wie auch menschlich eine Nische gefunden habe, die zu mir passt.

Wenn das unsere Zuschauer und –hörer in Zukunft auch so sehen mögen....... umso besser!

Deborah aus dem goldenen Moguntia

 

 


 

Nach der mehrjährigen musikalischen Frühförderung im Grundschulalter mit Sopranblockflöte und Xylophon hatte ich meine musikalische Laufbahn eigentlich schon ad acta gelegt. Da war ich sicherlich nicht die einzige. Nicht, dass ich nicht gern geflötelt hätte und das trotz meiner teils schrillen Nebenspieler, aber wie sollte es weiter gehen? Der Funken Neugier und Freude auf die weitere Welt der Musik wurde damals leider noch nicht entfacht...

Wie das Leben so spielt, fand mich die Motivation zum Musizieren glücklicherweise wieder.

Mein Interesse an der Renaissancemusik weckten in der Jugend zufällig beim Stöbern in der Bibliothek Praetorius- und Susato-Musikkonserven. So ungewöhnlich die Instrumente, vor allem die Rohrblattinstrumente, aussahen auf dem CD-Booklet, so ungewöhnlich klangen sie auch für meine Ohren, nicht nur die Namen. Fantastisch! Das war eine ganz neue musikalische Erfahrung für mich und die konnte sich sogar angesichts meiner viel „cooleren“ Musik in diesem Alter behaupten. Dass ich so etwas auch spielen könnte, war für mich aber noch lange keine Option.

Zum Studienanfang lernte ich dank meiner Freundin eine neue Dimension der Blockflöte kennen: die Tenorlage, tiefer, lieblicher, ach wunderbar! Über solche Tenorduette erschloss sich mir das Instrument wieder und weitere Grundlagen der Musik. 

Weitere Jahre benötigte ich, um mich selber spielenderweise in der Musik immer weiter zurück zu bewegen hin zu Frühbarock, Renaissance und endlich zum Mittelalter und mich mit den höheren Tonlagen wieder auszusöhnen. Der Tenor- folgte die Altblockflöte. Und schließlich lag es für mich nahe, dass sich außer der Blockflöte Schritt für Schritt andere, archaischer klingende Instrumente noch erschließen könnten; ein Krummhorn gesellte sich zu mir, noch skeptisch beäugt von meinem Umfeld. Ja, es hatte einen schwere Zeit und verabschiedete sich missverstanden nach wenigen Jahren wieder von mir. Meine Faszination für die Rohrblattinstrumente mündete endlich aber doch in meinen ersten Dudelsack 2002. Doch ohne die passenden Mitspieler ist das Schöne leider alles nichts und so verabschiedete sich auch mein erster Dudelsack missverstanden bald wieder, dafür gesellte sich ein Mann (jetzt mein Ehemann) zu mir, der mich seitdem liebevoll und großzügig auf meinem weiteren Weg unterstützt hat.

Auf meiner musikalischen Suche begleiteten mich seitdem kleine und größere, sporadische und alteingesessene Ensembles, aber häufige Ortswechsel zum einen und die Suche nach „dem“ Klang zum anderen, trieben mich immer weiter.

Seit 2008 bin ich definitiv angekommen mit Wohnort und Musik – es ist das Jahr, in dem der Große Bock (Dudelsack) endlich zu mir fand, ein lang gehegter Traum. Nun gab es kein Entkommen mehr - er brummte eine Lawine bei mir los und fand als erstes Rohrblattinstrument in meinen Händen Interesse und Zuhörer. Seitdem bereicherten mich mehrere Workshops für Dudelsack, Improvisation und Ensemblemusik und weitere alte Instrumente: Renaissanceblockflöten in die höheren und tieferen Tonlagen, die Gemshörner, ein kleiner Dudelsack, Epinette des Vosges, Kortholt, Rauschpfeife. Viele davon erkläre ich auf unserer Instrumentenseite in Wort und Bild. Wenn meine beiden Angorakaninchen dazu wohlig näher rücken und der Spitz tanzt, weiß ich, dass die Klangexperimente auf dem richtigen Wege sind :-)

 

Am Ende des Jahres 2013 bin ich endlich hier angekommen als Mitspielerin von Borbetomagus, pünktlich zum 10jährigen Jubiläum (das war nämlich im Februar 2014). Ihr habt mich so herzlich aufgenommen, danke!

Doch genug der Schreiberei, die Musik ruft. Ich freue mich sehr, mit euch gemeinsam Ohren und Gemüt der Menschen zu erfreuen - auf dann, stimmet an!